Falls ihr noch nach einem coolen Projekt für eure Jahresplanung sucht, könnten unsere Kategorien „Spiele und Projekte“ etwas für euch sein.

Heute stellen wir euch ein interessantes Projekt vor, mit dem ihr z.B. einen Tag der offenen Tür oder eine Stadtteilführung mit euren Gruppenkindern gestalten könnt. Der Audioguide.

Normalerweise kennt man diese Medienform eher aus Museen oder Sehenswürdigkeiten, Audioguides lassen sich aber für sehr viele verschiedene Projekte einsetzen.

Beispiele dafür lassen sich frei verfügbar im Internet finden:

So hat z.B. eine Schüler-AG des Paul-Pfinzig-Gymnasiums einen Audioguide über das ehemalige KZ-Außenlager Hersbruck erstellt und die Stiftung Zuhören bietet immer wieder verschiedene Workshops und Angebote im Audiobereich im Raum Bayern an.

Nun aber zum eigentlichen Projektablauf.

Alter der Teilnehmer: Fast egal, da es primär von der Erfahrung der Leiter abhängt. Für das erste Projekt und relativ unerfahrene Leiter würden wir aber empfehlen, eher mit Kindern ab 12 Jahren zu arbeiten, da sie sich auch eigenständig mit einer Thematik auseinandersetzen und ggf. auch in kleinen Teams „alleine“ mit dem Mikrofon losziehen können.

Zeit: Je nach Gruppengröße mind. 6 Zeitstunden, tendenziell aber mehr

Gruppengröße: Mind. 2-3 Kinder, max. 20

Material:

– Computer mit Audiosoftware (kostenlose Angebote reichen meist aus, z.B. audacity)
– Mikrofon(e)
– Kopfhörer (alternativ Headsets)

– festgelegtes Gelände, Gebäude o.ä.
– Skript bzw. Stichpunkte
– evtl. Materialien für Hintergrundgeräusche (Papier, Geräte mit Knöpfen, Wasser, etc.)

Ablauf:

1. Hauptmerkmale mit der Gruppe besprechen, Hörbeispiele anhören, mögliche Einsatzorte nennen (Museen, Tag der offenen Tür etc.)

2. Projektgelände abstecken und erkunden (am besten sowohl live als auch online), Stationen festlegen. Oft bietet es sich auch an, ein paar wichtige Stationen bereits vorab festzustecken, um den Kindern eine Orientierung zu bieten.

3. Gruppe in Kleingruppen aufteilen und Stationen zuweisen. Die Kleingruppen haben zunächst die Aufgabe, sich mit den Stationen inhaltlich auseinanderzusetzen und jeweils kurze, informative Texte dazu zu verfassen.

4. Basiswissen zur Aufnahmetechnik in der Großgruppe besprechen (kostenlose Schnittprogramme wie z.B. Audacity reichen meist aus – vorher damit vertraut machen!). Plant auch genug Zeit ein, um Sprechübungen und Sprechproben mit den Kindern durchzuführen. Die meisten werden noch nicht viele Erfahrungen damit gemacht haben, ihre Stimme aufzunehmen und brauchen deswegen eine gewissen Eingewöhnungszeit.

5. Je nach technischer Ausstattung entweder Kleingruppen gleichzeitig in verschiedenen Räumen aufnehmen lassen oder  Einzeltermine für Aufnahmen unter Anleitung machen. Versucht, für den „Aufnahmetag“ in jedem Fall genügend technisch versierte Leiter und Teilnehmer dabei zu haben, um auch bei ggf. aufkommenden technischen Problemen zügig weitermachen zu können. Frustration ist der Feind jeder Projektmethode ;).

6. Ergebnisse der Kleingruppen zentral sammeln und zu einem Audioguide zusammenfassen. Wenn es passt, könnt ihr auch eine „Schnittgruppe“ zusammenstellen, die an der Zusammenstellung und dem Schnitt beteiligt wird.

7. Den fertigen Audioguide mit der Gruppe durchgehen und ggf. veröffentlichen (z.B. mit Hilfe der izi.travel-App). Achtet bitte darauf, ggf. das Einverständnis der Eltern einzuholen, vor allem wenn ihr vorhabt, die Namen der Kinder zu veröffentlichen.

Fertig!

Hier findet ihr auch noch die Kurzfassung als pdf: Audioguide

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Medienpädagogik-Praxisblog für die Idee zu diesem Projekt. 🙂

Cheers!

Eure Kahzn

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