Im Jugendleiter-Medien-Koffer: Mightier

Ihr sucht noch nach einem passenden Spiel, um eurer Gruppe ein wenig Medienkompetenz zu vermitteln? Dann ist Mightier genau das richtige. Es eignet sich vor allem für jüngere Gruppen, die wahrscheinlich noch Schwierigkeiten bei der Handhabung verschiedener Hardware-Typen haben, weil es verschiedene Spielelemente mal am Rechner, mal offline durch Drucken und Scannen bzw. an der Webcam einbezieht.

Dieses Spiel verbindet Jump’n’run-Elemente mit kleinen Logikrätseln und kreativem Austoben. Denn hier steuert ihr nicht nur das Männchen, das von Plattform zu Plattform hüpft und items aufsammelt, ihr seid auch gleichzeitig (oder vielmehr zwischendrin) auch derjenige, der die Plattformen erschafft. Dies geht entweder mit Hilfe der Maus oder durch ausdrucken und wieder einscannen. Ebenso könnt ihr auch das Aussehen eurer Figur auf einfach Art selbst gestalten.

Wie das dann im Spiel dann aussieht, seht ihr hier:

Ihr könnt es einfach kostenlos downloaden und direkt ausprobieren, allerdings gibt es das Spiel bisher leider nur auf Englisch. Da die Steuerung sehr simpel und intuitiv ist (WASD + Maus) und die Rahmenstory relativ vernachlässigbar, würde ich euch dieses Spiel trotz des Punktabzugs bei der Sprache definitiv ans Herz legen.

(Kleiner Tipp: Wer das Spiel gern in Vollbildmodus spielen möchte und so wie ich diese Grundeinstellung beim Spiel nicht findet, kann sich auch mit Alt+Enter im Startbildschirm in den Vollbildmodus mogeln ;)).

Cheers,

Eure Kahzn

Aus dem Medienpädagogik-Spielekoffer: Das Facebook-Offline-Spiel

Wollt ihr die Themen „Facebook“, „Privatsphäre“, „Datenschutz“ etc. gern mal in eurer Gruppenstunde aufgreifen und sucht dafür noch die richtige Methode?

Das Facebook-Offline-Spiel kann da genau das Richtige sein. Je nachdem, ob eure Gruppe eher aus Facebook-unerfahrenenen, -süchtigen oder -flüchtlingen besteht, kann man den Ablauf und die Schwerpunkte natürlich anpassen.

Ihr findet die Spielanleitung und die Druckvorlage sowohl hier als auch im Medienpädagogik-Materialkoffer des BDKJ Duisburg.

Facebook – Das Offline – Spiel

Quelle: stefankuehne.net  (adaptiert)

Dauer: ca. 1,5 Stunden (Ende offen, kann auch über ein Lager/Wochenende gespielt werden)

Anzahl Teilnehmer: Mind. 3, je mehr desto besser, auch gut für Großgruppen geeignet

Alter der Teilnehmer: Ab etwa 10 Jahre

Material:

–          Profilbogen

–          Pinnwände / Magnettafeln

–          Stecknadeln / Magnete

–          Stifte

–          Kleine Klebezettel

Vorbereitung:

Die Profilbögen werden nach Möglichkeit personalisiert und an das Alter bzw. den Interessenschwerpunkt der Gruppe angepasst. So sind vielleicht Hobbies und Lieblingsstars bei Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren interessanter als die politischen Ansichten, welche dann wieder ab 14 aufwärts an Relevanz zunehmen.

Ebenso kann man sich überlegen, ob man den Hintergrund, den Rahmen, den Titel oder andere Elemente des Profilbogens an den Ort oder an die jeweilige Gruppe anpasst, z.B. mit dem Gruppensymbol einer Anlehnung im Titel („Duisbook“, „MessdienerVZ“, „dpsg+“).

Durchführung:

Phase I (Registrierung)

Die Profilbögen werden an die Teilnehmer verteilt. Diese bekommen ca. 10-15 Minuten Zeit, um diese auszufüllen. Die Profile müssen nicht vollständig ausgefüllt werden. Fragen und Irritationen der Teilnehmer sammeln, um sie später in der Reflektion aufzugreifen.

Phase II (Umschauen)

Die Profilbögen der Teilnehmer werden an die Pinnwände bzw. Magnettafeln gehängt. Die Teilnehmer bekommen ein paar Minuten Zeit, sich die Profile der anderen anzuschauen.

Phase III (Interaktion)

Die Teilnehmer bekommen die Möglichkeit, die Profile anderer mit Hilfe der Klebezettel zu kommentieren. Auch das Kommentieren von Kommentaren ist erlaubt.

Phase IV (Reflektion)

Der Spielleiter spricht die genannten Fragen und Irritationen der Teilnehmer an und führt durch eine – im Idealfall mehr moderierte als vorgetragene – Reflektion des Spiels. Wer dieses Spiel für ein Seminar oder einen Workshop mit erwachsenen Teilnehmern nutzen möchte, kann die einzelnen Reflektionsteile auch zwischen die einzelnen Spielphasen mischen und das eigentliche Spiel so zur konzentrierten Pausenbeschäftigung nutzen.

Passend zu den einzelnen Phasen wären demnach Themenschwerpunkte:

Phase I – Datenschutz, Privatsphäre, Gruppendruck und Selbstdarstellung

Phase II – Pseudonymität/Anonymität, Neugier, Selbstbestätigung, Flaming/Bullying/Mobbing

Phase III – Bewusste / Unbewusste Öffentlichkeit, Wem gehören die Daten des Netzwerks?,  Was geschieht mit den Daten?, Geschäftsbedingungen eines Netzwerks und was man (alles nicht) dagegen tun kann

Profilbogen

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JAKOB: Ein Point-and-Click-Adventure über Cybermobbing

Da hat sich der Kinderschutzbund in Bayern wohl mal gedacht: „Wie kann man Kindern und Jugendlichen das Thema Cybermobbing am Besten näherbringen? Na klar! Mit Spielen!“

Und so ist, nach etwas mehr als einem Jahr in Zusammenarbeit mit der Firma Digital Treasure Entertainment (DTE)  JAKOB & die Cybermights entstanden: Ein kostenloses Onlinespiel als Point-and-Click-Adventure. Kein Herunterladen oder Installieren notwendig. Man kann einfach auf den Link klicken und los gehts:

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Der Einstieg in die Geschichte beginnt mit unserem Protagonisten Jakob, dessen Eltern mit ihm in eine neue Stadt ziehen. Und das mitten im Schuljahr. Vor der neuen Schule trifft er auf Nicole, ein Opfer von Cybermobbing, das schluchzend vor der Schule sitzt. Nach ihrem raschen Abgang und einigen Unterhaltungen wird sehr schnell klar, dass sich so keiner dazu berufen fühlt, diesem Fall nachzugehen.

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Damit haben wir nun eine klare Situation und eine Aufgabe: In guter alter Detektiv-Manier herauszufinden, wer hinter der fiesen Mobbing-Attacke auf Nicole steckt. Denn, wie so oft, ist dies hier nicht so offensichtlich.

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Auch wenn die Geschichte schon stellenweise wie mit dem Klischee-Holzhammer daherkommt, kann man hier und da ein paar nette Details entdecken, wie z.B. die liebevoll Schulatmosphäre nachahmenden Hintergrundsounds oder die Info-Boxen zur Thematik, die dezent als Textnachrichten auf Jakobs Handy landen.

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Dahingegen sind einige der Sprecher äußerst gewöhnungsbedürftig (und das nicht unbedingt wegen Ihres unkaschierten Akzents), auch finde ich persönlich es mehr als befremdlich, dass man ausgerechnet für den Jakob einen erwachsenen Sprecher genommen hat.

Nach der „Speichern“-Funktion sucht man außerdem vergebens. Wenn man nicht weiß, dass der aktuelle Zwischenstand automatisch im Browser gespeichert wird, kann man sich fast gezwungen fühlen, das Spiel in einer Sitzung durchzuspielen. Aber nur fast.

Meine Kurzbewertung dazu:

Der Story würde ich so 5 von 10 Punkten geben, da sie an manchen Stellen schon arg tief in die Klischeekiste greift, aber dafür mehrere verschiedene Themen der Online-Sicherheit anspricht. Der Humor des Spiels bewegt sich auf Ebene der Zielgruppe und scheint mir damit richtig gewählt, auch wenn er manchmal etwas getrübt wird durch die Unzulänglichkeiten mancher Sprecher.

Die Steuerung würde ich mit 8 von 10 Punkten bewerten. Bei einem P&C kann man diesbezüglich eigentlich nicht viel falsch machen, wenn auch manchmal nicht ganz klar ist, was nun passiert, wenn man auf etwas draufklickt (Wo war nochmal der Unterschied zwischen Zahnrad und Auge?).

Pädagogisch gesehen ist das Spiel eine 10/10. Laut den Entwicklern umfasst es folgende Themenbereiche:

  • Umgang mit Spam und Scheinnachrichten
  • Was tun bei Cybermobbing
  • Was sind Viren und Trojaner
  • Handy nie alleine lassen
  • Umgang mit Passwörtern
  • Verwendung von Pseudonymen und Nicknamen
  • Die Wichtigkeit von Datenschutz
  • Urheberrechte / Copyright beachten

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Nettospielzeit: 2 x 45 Minuten.

Optimiert (ernsthaft!) für IE 10. Auf Firefox und Chrome läufts aber auch 😉

Abschließend würde ich sagen: ein nettes Spiel für Kinder und jüngere Jugendliche (<  ca.14 Jahre), das man als Einführung oder Überleitung nutzen kann, um in die Thematik einzuführen.

Habt Ihr noch weitere Fragen oder Anmerkungen zu diesem Spiel?

Schreibt einfach einen Kommentar unter diesen Beitrag oder fragt mich direkt über mein Kontaktformular! 🙂

Cheers,

Eure Kahzn

Data Dealer – Tauche ein in die Welt der Datenkrake

Mit Data Dealer‚ ist ein geniales neues Spiel unterwegs, das eine einmalige Chance bietet, hinter die Kulisse des intermedialen Datenhandels zu blicken.

Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines Datenmogul-Startups, das zunächst über einige wenige, eher zwielichtige Kontakte, später dann über eigene, durchaus legale und profitable Angebote wie soziale Netzwerke, Singlebörsen oder Gewinnspiele schnell zu einem regelrechten Imperium heranwächst. Die Käufer sind auch schnell gefunden – Banken, Mobilfunkanbieter, Versandhäuser und Versicherungen zahlen gut für personalisierte Daten, die in ihr Interessengebiet fallen.

Schließlich möchte so eine Bank vielleicht doch etwas genauer Bescheid über Ihre Kreditwürdigkeit wissen, als Ihnen lieb ist. Oder so eine Versicherung wirklich alles über Ihre Krankengeschichte erfahren, auch die scheinbar unwichtigen oder peinlichen Details.

Letztendlich erwischt man sich dabei, wie man immer riskantere Deals eingeht und immer mehr Daten aus immer mehr Quellen „saugt“ – nicht umsonst sieht unsere „Datenmaschine“ wie ein futuristischer Hybrid aus Staubsauger und Oktopus aus. Doch keine Angst: Der Risikobalken am oberen Rand des Bildschirms warnt uns rechtzeitig davor, zu weit zu gehen und womöglich noch den Zorn der Datenschützer auf uns zu ziehen.

Haben wir es doch einmal zu bunt getrieben, investieren wir halt mal ein bisschen in eine neue Image-Kampagne oder ein Armee von Anwälten, dann glätten die Wogen sich schnell wieder und es geht weiter wie gehabt.

Leider ist bisher nur eine Demo-Version des Spiels online verfügbar, laut Entwicklerteam soll aber die erste offizielle Version in etwa 3 Monaten herauskommen. Dabei ist die generelle Ankündigung sehr vollmundig: Online spielbar, kostenlos verfügbar, mit Multiplayer-Modus. Ich bin gespannt. Wenn es so weit ist, werde ich es hier noch einmal posten.

Cheers,

Eure Kahzn

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